A2 Gedächtnis- und Planungsprozesse in Wahrnehmung und Handlung

In dem beantragten Projekt sollen Gedächtnis- und Planungsprozesse in Wahrnehmung und Handlung untersucht werden. Im ersten Untersuchungsbereich soll die Verwendung visueller Information im Greifen untersucht werden. Die Ergebnisse der ersten Antragsphase sprechen für eine hohe Flexibilität bei der Verwendung visueller Information während der Ausführung von Greifbewegungen. Mittels Perturbationsexperimenten sollen nun systematisch unterschiedliche Aspekte des Greifobjektes während der Ausführung der Bewegung verändert werden (Objektidentität, Objektorientierung). Diese Experimente können uns weiteren Aufschluss über die Verwendung visueller Information bei motorischen Handlungen geben. Sie stehen in engem Zusammenhang mit den in Projekt B1 (Schwarzer, Jovanovic, Franz) geplanten Untersuchungen an Kindern, bei denen die Sensitivität von Greifbewegungen auf Variationen einer für das Greifen irrelevanten Objektdimension untersucht werden soll.

Im zweiten Untersuchungsbereich soll die Funktion von Augenbewegungen im Greifen näher untersucht werden. In der ersten Antragsphase wurde ein experimenteller Aufbau implementiert, der die gleichzeitige Messung von Greif- und Augenbewegungen ermöglicht. In ersten Studien mit diesem Aufbau haben wir gezeigt, dass Augenbewegungen mit Greifbewegungen sehr eng gekoppelt sind. Es soll nun untersucht werden, wie stark diese Kopplung ist. Dafür soll eine Situation im Greifen geschaffen werden, in der aufgrund der Kopplung die Augenbewegungen in Bereiche gehen, die für die Aufnahme visueller Information in der Aufgabe nachteilig sind. Dies würde für eine gemeinsame, räumliche Repräsentation für Augenbewegungen und Greifbewegungen sprechen.