Forschergruppe 560: Wahrnehmung und Handlung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat an den
Universitäten Gießen und Marburg eine
Forschergruppe zum Thema Wahrnehmung und
Handlung eingerichtet. In der Forschergruppe soll
der Zusammenhang zwischen den sensorischen Signalen, die
zur bewussten Wahrnehmung führen, und den
sensorischen Signalen, die zur Steuerung von
zielgerichteten Handlungen benutzt werden, untersucht
werden. Sensorische und motorische Prozesse wurden seit
mehr als hundert Jahren sehr erfolgreich getrennt
voneinander untersucht. Dies geht auf die Entdeckung
unterschiedlicher primärer kortikaler Areale
für Wahrnehmung und für die Motorik
zurück. Erst in jüngster Zeit hat das
Zusammenspiel zwischen sensorischen und motorischen
Prozessen zunehmend das Interesse der kognitiven
Neurowissenschaften geweckt. Wir wollen daher zum einen
diejenigen Prozesse gezielt untersuchen, bei denen
sensorische und motorische Signale sich wechselseitig
beeinflussen. Zum anderen soll untersucht werden, wie
sich diese Wahrnehmungs-Handlungs-Zusammenhänge
kurz- oder langfristig verändern können. In
einer betont interdisziplinären Zusammenarbeit von
Psychologen (Allgemeine Psychologie, Biologische
Psychologie, Entwicklungspsychologie),
Sportwissenschaftlern und Neurophysikern wollen wir ein
breites Spektrum von Methoden (Psychophysik,
Elektrophysiologie, EEG, funktionelle Bildgebung,
experimentnahe Modellierung) einsetzen, um die
grundlegenden Prozesse der bislang wenig verstandenen
Wahrnehmungs-Handlungs-Schleife zu klären.
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