Forschergruppe
Auge
Periode I
B1

B1 Prozesse der Objektverarbeitung in visueller Wahrnehmung und Handlung im Säuglings- und Kindesalter

Prof. Dr Gudrun Schwarzer, Dr. Bianca Jovanovic, Dr. Volker Franz

Ziel des Projektes ist die Untersuchung des Einflusses von Handlungsrepräsentationen auf die Wahrnehmung von menschlichen Bewegungshandlungen (biomotion). Die Grundannahme besteht darin, dass bei der Beobachtung von Handlungen der Beobachter die Bewegung intern mitsimuliert (Jeannerod, 2001). Interne Modelle, insbesondere Vorwärtsmodelle, können dazu benutzt werden, die Wahrnehmung von Bewegungshandlungen zu unterstützen und Bewegungsresultate, die mit den Handlungen verbunden sind, zu antizipieren. In drei Verhaltensexperimenten wird der Einfluss von motorischen Repräsentationen auf die Wahrnehmung untersucht, in dem entweder der Effekt motorischen (gegenüber visuellen) Übens oder des Expertiseniveaus auf die Bewegungswahrnehmung bestimmt wird. In drei Untersuchungen mithilfe funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) werden Effekte der Antizipationsaufgabe gegenüber der Beobachtung von Bewegungsmerkmalen, gegenüber einer expliziten mentalen Simulationsaufgabe und im Vergleich des Beobachtens eigener und fremder Handlungen analysiert. Dabei wird insbesondere auf Aktivierungen in motorischen Arealen und im posterioren parietalen Kortex (PPC, als Gehirnregion, die relevant für interne Modelle ist; vgl. Miall, 2003) fokussiert.