B3 Wahrnehmung und Handlung bei der Bildung, der Speicherung und der Nutzung von somatosensorischen Raumrepräsentationen
Prof. Dr. Frank Rösler,
Prof. Dr. Brigitte Röder,
Prof. Dr. Siegfried Biehn
Es soll untersucht werden wie auf der Basis haptischer Informationen Raumrepräsentationen gebildet, gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt für abstrakte Urteile bzw. konkrete Bewegungen genutzt werden. U.a. soll dabei erforscht werden, ob eine unmittelbare Kopplung zwischen Somatosensorik und Motorik existiert, ob alle Informationen auf modalittsunabhängige übergeordnete Raumkarten projizieren , ehe sie handlungsrelevant werden und inwieweit diese an die visuelle Wahrnehmung gekoppelt sind. Diese Fragen sollen bei sehenden Probanden mit experimentalpsychologischen und psychophysiologischen Methoden (langsame hirnelektrische Potentiale, Frequenzkennwerte des EEG, BOLD Signale) untersucht werden. Zusätzlich sollen entsprechende Studien auch mit Geburtsblinden und Späterblindeten durchgeführt werden. Eine Untersuchung dieser Gruppen soll Aufschluß darüber geben, in wie weit somatomotorische Interaktionen vom Sehsystem beeinflut werden und ob die neuronalen Substrate der somatomotorischen Raumrepräsentation funktionell-architektonisch festgelegt sind bzw. bei veränderten Inputbedingungen andere Gebieteokkupieren können.
- Rösler, F., Heil, M. & Röder, B. (1997). Slow negative brain potentials as reflections of specific modular resources of cognition. Biological Psychology, 45, 109-141.
- Röder, B., Teder-Sälejärvi, W., Sterr, A., Rösler, F., Hillyard, S. A. &
Neville, H. J. (1999). Improved auditory spatial tuning in blind humans.
Nature, 400, 162-166.
- Röder, B., Stock, O., Bien, S., Neville., H. J. & Rösler, F. (2003). Speech processing activates visual cortex in congenitally blind adults.
European Journal of Neuroscience, 16, 930-936.
- Rüsseler, J., Hennighausen, E., Münte, T. F. & Rösler, F. (2003). Differences in incidental and intentional learning of sensorimotor sequences as revealed by event-related brain potentials. Cognitive Brain
Research, 15, 116-126.
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